Wurzen. Mit einem Festgottesdienst im Dom St. Marien Wurzen ist
Anna-Maria Busch in das Amt der zweiten Pfarrstelle der evangelisch-lutherischen
Kirchgemeinde eingeführt worden. Damit ist die mehrmonatige Vakanz
der Pfarrstelle Kühren/Burkartshain, zu der auch die Orte Nemt, Nitzschka
und Sachsendorf gehören, beendet und eine Nachfolge von Pfarrer Reinhard
Schoene gefunden worden. Er hatte sich im Sommer des letzten Jahres nach
37 Dienstjahren zur Ruhe gesetzt.
Die von Superintendent Matthias Weismann zelebrierte Ordination ist
von Pfarrerin Andrea Kuhla und deren Amtskollegen Erik Hausmann assistiert
worden. Beide sind aus Berlin und stellen einen Anknüpfungspunkt zur
Vita der neuen Pfarrerin dar. Denn als Dreigestirn sind sie Studienfreunde
und haben alle den gleichen Weg eingeschlagen. Allerdings weilte die aus
Markkleeberg stammende Anna-Maria Busch zwischen den Jahren 2002 und 2010
für ihr Studium der evangelischen Theologie mit Examen sowie Erziehungswissenschaften
und Journalistik auf Magister auch in Leipzig und Marburg. Die 31-jährige
Mutter einer zweieinhalbjährigen Tochter ist mit Johannes Denda liiert.
Als Familie sind sie bereits vor drei Wochen in ihrer neuen Heimat eingetroffen.
"Erste Dienstwege und auch private Unternehmungen in der Domstadt gaben
mir schon Gelegenheiten, mit den Menschen hier ins Gespräch zu kommen."
Aber eben auch die Wurzener "mit offenem Mund" zu erleben, wie dieses wohl
Superintendent Matthias Weismann zu Ohren gekommen sei. Denn bei einem
Besuch beim Fleischer habe Anne-Maria Busch wohl eher beiläufig und
sinngemäß zu hören bekommen, dass halt irgendjemand diesen
Job machen müsse. Auf diese Weise, so Weismann weiter, habe die neue
Würdenträgerin eine erste Ahnung davon bekommen, "welche Erwartungen
und Aufgaben vor ihr liegen." Ganz zu schweigen von den "ehrfürchtigen
Realitäten", wie der Superintendent die Herausforderung bezeichnete,
das zu beziehende Pfarrhaus "wohn- und denkmalkonform wieder herzustellen".
Zwar habe man als Kirche diesbezügliche Erfahrungen. Aber es sei schon
immer so gewesen, "das unterschiedliche Erwartungen, Hoffnungen und auch
Befürchtungen aufeinandertreffen." Doch dafür weitete Weismann
im Jahr der Ordination von Anna-Maria Busch den Blick für die Jahreslosung,
"Gott nahe zu sein ist mein Glück".
Irdisch gesehen möchte die neue Pfarrerin in den nächsten
Wochen ihrer neuen Gemeinde nahekommen. "Schon jetzt habe ich viele Termin
zum Kennenlernen der einzelnen Kreise. Noch mehr Zeit werde ich investieren,
um mich in die neuen Amtsgeschäfte einzuarbeiten." Dazu gehöre
auch den Kontakt zur Stadtverwaltung zu suchen. Und dafür gab es am
Rande der Ordination bereist von Oberbürger Jörg Röglin
neben Glückwünschen zum Amtsantritt auch eine offizielle Einladung
ins Stadthaus.
Frank Schmidt
Ehrfürchtig und erwartungsvoll: Anna-Maria Busch steht nun für
Kühren-Burkartshain mit den Orten Nemt, Sachsendorf und Nitzschka
in Amt und Würden.
Foto: Frank Schmidt
LVZ Muldental 19. März 2014
Liebe Menschen,
mein Name ist Anna-Maria Busch und ich bin ab März Ihre neue Pfarrerin
im Entsendungsdienst. Ich bin 31 Jahre alt und in Markkleeberg bei Leipzig
aufgewachsen. Mein Ehemann Johannes Denda arbeitet als Bildhauer in der
Baumwollspinnerei Leipzig und im familiären Architekturbüro.
2011 kam unsere Tochter Clara zur Welt.
Zum Glauben fand ich während meiner Jugendzeit und wurde anlässlich
der Konfirmationsfeier meiner Heimatgemeinde 1997 getauft. Danach engagierte
ich mich in der örtlichen Jungen Gemeinde. Als 16-Jährige lebte
ich ein Jahr lang als Austauschschülerin in den USA.
Durch meine damalige Pfarrerin wurde ich neugierig auf die Theologie
und so begann ich nach dem Abitur in Leipzig Evangelische Theologie, Erziehungswissenschaften
und Journalistik zu studieren. Später wechselte ich zum Studium in
das hessische Marburg und fand dort meine theologische Heimat in der sozialgeschichtlichen
Bibelauslegung und feministischen Theologie. Später entdeckte ich
außerdem die Ökumene in Theorie und Praxis als ein Herzensthema
für mich.
Im Jahr 2007 schloss ich die Fächer Erziehungswissenschaften und
Journalistik in Leipzig ab und studierte 2008 Evangelische Theologie in
Berlin.
Durch mein Studium und mein ehrenamtliches Engagement in der evangelischen
Jugend, der internationalen Ökumene und als Jugenddelegierte in der
10. und 11. EKD-Synode wurde mir unsere Kirche zunehmend vertrauter.
So konkretisierte sich der Wunsch, tatsächlich im „Haus, das die
Träume verwaltet“ (Fulbert Steffensky) zu arbeiten. 2010 schloss ich
dann mein Theologiestudium mit dem ersten Examen in Leipzig ab. Gefördert
wurde ich in diesen Jahren als Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Anschließend begann für mich ein wunderbares und lehrreiches
Gastvikariat in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz, das im Dezember 2013 endete. Meine Vikariatsgemeinde Prenzlauer
Berg Nord in Berlin ist vor allem durch ihr friedenspolitische Engagement
rund um die Gethsemanekirche 1989 bekannt.
Nun führt meine Familie und mich mein Entsendungsdienst zurück
in die sächsische Heimat und ich freue mich auf die Arbeit in der
Gemeinde. Ich bin gespannt auf die Begegnungen mit den kleinen und großen,
jungen und alten Menschen. Ich möchte mit Ihnen ins Gespräch
über unseren Glauben kommen und zusammen das Gemeindeleben gestalten.
Herzlich
Ihre Pfarrerin
Anna-Maria Busch
Erreichbarkeit Pfarrerin Busch
Im Pfarrhaus Kühren können durch den baulichen Zustand im
Moment keine pfarramtlichen Tätigkeiten ausgeführt werden. Aus
diesem Grund hat der Kirchenvorstand Kühren-Burkartshain in seiner
Sitzung am 10. März 2014 folgendes zur Erreichbarkeit von Pfarrerin
Busch beschlossen: Pfarrerin Busch bezieht mit sofortiger Wirkung als Dienstzimmer
das Büro Schulstr. 18A, 04808 Wurzen OT Kühren.
Bis auf weiteres erreichen Sie Pfarrerin Busch telefonisch über
das Pfarramt.
Sprechzeiten: Montag 8.30 Uhr bis 10.00 Uhr
Dienstag 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr
und nach Vereinbarung
Ihr erster Gottesdienst in Kühren am 9. März 2014
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Zum Ordinationsgottesdienst im
Dom zu Wurzen
am 16. März 2014 mit Abendmahl
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zur Grußstunde im Anschluß in der Wenzelaikirche
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da wurde auch mal mit dem Amtsvorgänger
Pfarrer in Rente Reinhard Schöne
gelacht
(Bild rechts unten)
zu ihrem ersten Gottesdienst
in der Kirche von Nitzschka
am 23. März 2014
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der Gottesdienst war mit dem heiligen Abendmahl